Dem Teufel sein Beraterstab
der feiert heut ein Fest.
Die Prominenz versammelt sich
umflirrt von Dekadenz.

Die Höllenfeuer leuchten hell
und geben frei den Blick
auf Korruption, Betrug und Raub
des Edelmann´s Geschick.

Der Einzug der Erhabenen,
des Teufels Rätekammer,
die Menge raunt, staunt, akklamiert,
nascht willig Teufel´s Manna.

Der Advokat im feinen Zwirn
hängt selig an der Flasche.
Denn nur in lüst´ner Trunkenheit
verbiegt er Paragraphe.

Pompadour
Regierst mit zarter Hand den Sündenfall
Pompadour
In Deinen Träumen tanzt der Höllenball
Pompadour
Ekstase unterwirft den Geist
Pompadour
Ein Trugbild, das dem Narren Glück verheißt

Justizia erschaudert nicht
ob dieses bunten Treibens,
spielt mit dem Teufel blinde Kuh
doch kann ihn nie ergreifen.

Bankier wiegt sich im Tangotakt
mit Charybdis und Skilla.
Der Deal mit dieser Leidenschaft
heißt Liebe gegen Villa.

Der Mammon fasst dem Kanzler
ganz lässig ans Gemächt
und zieht ihn in die Kammer,
der Kanzler wird zum Knecht.

Der Mammon schwingt die Peitsche,
der Kanzler stöhnt vor Glück.
Sie ficken bis zum Morgengrauen
als gäb´ es kein Zurück.

Pompadour
Regierst mit zarter Hand den Sündenfall
Pompadour
In Deinen Träumen tanzt der Höllenball
Pompadour
Ekstase unterwirft den Geist
Pompadour
Ein Trugbild, das dem Narren Glück verheißt
Pompadour
Reine sensuelle du pêché capital
Pompadour
Tu rêves d´une valse infernale
Pompadour
Dans l´ extase l´ esprit se meurt
Pompadour
Que les fous aient l´illusion du bonheur

Die Zeitung recherchiert derweil
der Mächtigen Verfehlung,
doch Mammon legt den Knebel an
und hurtig tönt´s „Vergebung!“.

Da kaum das Wort gesprochen war
erscheint dann der Minister,
verkauft das Recht für ein paar Cent
an gierige Philister.

Die Spießer komplettieren den Zug,
sie können´s gar nicht fassen,
dass sie der Hölle würdig sind,
mit Demut und gelassen.

Der Kurs der Ablasshandelsbörse
steigt in lichte Höhen,
bejubelt wird die Hausse
wie sanft sie untergehen.